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PROJEKT

Sanierung des Sterngebäudes der JVA Bützow

Gefangen im Denkmal

Der Auftrag

Die baulichen Voraussetzungen für einen modernen Strafvollzug unter Berücksichtigung sicherheitstechnischer und zeitgemäßer vollzuglicher Aspekte zu schaffen- diese Aufgabe resultierte aus dem 2010 durch DHBT. Architekten gewonnenen Vergabeverfahren. Nachdem Überlegungen im Vorfeld, die historischen Hafthäuser der Justizvollzugsanstalt zugunsten eines kostengünstigeren Neubaus abzureißen, ausgeräumt waren, galt es nun, sich mit den Vorgaben der Denkmalpflege auseinanderzusetzen und diese mit den Anforderungen an die modernen Haftbedingungen in Einklang zu bringen.

Mit der Eröffnung der Landesstrafanstalt Dreibergen 1839 gehört der Zentralbau der JVA Bützow zu den frühesten modernen Strafvollzugsanstalten in Deutschland. Die Gefängnisse folgten nun dem gewandelten Verständnis von Verbrechen und Strafe. Die zugunsten der Einzelhaft entwickelte Typologie strahlenförmig angeordneter Baukörper mit einer Abfolge von Einzelzellen war hier mit dem noch ursprünglich erhaltenen panoptischen System in idealtypischer Weise vorhanden.

Projektdetails

  • Kennzahlen
  • Fertigstellung: 2017
  • Leistungen: LPH 1-8
  • Bauherr: Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch den Betrieb für Bau- und Liegenschaften MV

Die Umsetzung

Anders als im C- Flügel, wo die historischen Galerien und Treppenläufe zugunsten partiell geschlossener Decken aufgegeben wurden, blieb bei der Umsetzung des Hauses A sowohl die Zellenstruktur als auch die Galerieerschließung mit den offenen Treppenanlagen erhalten. Zur Schaffung angemessener Hafträume wurden Bestandszellen unter Beibehal-tung der Türöffnungen zusammengelegt, entsprechende Zellen für Sanitärbereiche umgebaut. 
Für die Sicherstellung der brandschutztechnischen Anforderungen erfolgte die Untertei-lung der Flügel in Brandabschnitte, was den Einbau von entsprechenden Türelementen erforderlich machte, die als transparente Elemente ausgebildet wurden.

Die Verlängerung der Zellenfenster stellte aus denkmalrechtlicher und baulicher Sicht einen immensen Eingriff in die historischen Fassaden dar, der sich deutlich durch die verwendeten neuen Steine als Materialwechsel bei den Fenstergewänden abzeichnet. Originale Backsteine, die aus den Tieferlegungen der Fensterbrüstungen gewonnenen werden konnten, wurden als Austauschmaterial für die Reparaturbereiche der Fassaden verwendet.

Die Dämmung der Kellersohle und des Daches bildeten die weiteren energetischen Maßnahmen, die mit der Vertiefung des historischen Versorgungskanals unter der Kellersohle für den modernen Medienkanal einhergingen. Im Zusammenhang mit der Sanierung des Daches musste eine Anpassung der Traufgesimse einschließlich der Rinnenkonstruktion erfolgen, da die Dämmung der historischen Dachkonstruktionen nur von oben erfolgen konnte.